Abschlussworkshop in zweiter Modellkommune
Ladbergen, Lengerich, Lienen & Tecklenburg machen wichtigen Schritt zur Stärkung der hochwertigen und wohnortnahen gesundheitlichen Versorgung
Münsterland – Am 6. Oktober 2021 luden das Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland, die EWG Rheine und die FH Münster zum Abschlussworkshop der Gesundheitsregion Münsterland in „Ladbergen – Lengerich – Lienen – Tecklenburg“ ins Kulturhaus Tecklenburg ein. Mehr als 25 zentrale Akteur:innen aus den Kommunen, dem Gesundheitswesen und der Wirtschaft folgten der Einladung, um die bereits gesammelten Lösungsideen zu konkretisieren und für die Umsetzung in der Praxis vorzubereiten. Mit dem Abschluss der dreiteiligen Workshopreihe macht die zweite Modellkommune aus dem Kreis Steinfurt einen wichtigen Schritt in Richtung Stärkung und Verbesserung der kommunalen Gesundheitsversorgung.
Handfeste Konzepte für die kommunale Gesundheitsversorgung
„Eine funktionierende Gesundheitsversorgung im Ort ist gerade für uns kleine Kommunen eine der tragenden Säulen, auf die wir die Zukunft unserer Gemeinden bauen. Um diese langfristig sicherzustellen und zu stärken, benötigt es innovative Lösungsansätze. Hierfür bieten die Workshops der Gesundheitsregion Münsterland den richtigen Rahmen: Sie fördern den interdisziplinären und sektorübergreifenden Austausch und schaffen Freiräume für die Entwicklung von neuen Ideen. Wir freuen uns, die bereits entwickelten Ansätze jetzt weiter zu konkretisieren und für die Umsetzung in der kommunalen Praxis vorzubereiten.“ – Mit diesen Worten eröffnete Arne Strietelmeier, Bürgermeister der Gemeinde Lienen, den Workshop und begrüßte die anwesenden Akteur:innen. Anschließend präsentierte Maren Bastos, Projektmanagerin der Gesundheitsregion Münsterland, die Workshop-Ziele und Prof. Dr. Gernot Bauer von der FH Münster übernahm den inhaltlichen Einstieg. Der Leiter des Fachbereichs Elektrotechnik & Informatik, Vorstand des Instituts für Gesellschaft und Digitales (GUD) und Geschäftsführer der beemo GmbH, berichtete (beispielhaft) über das Teilvorhaben „Dorf 4.0“ aus dem Projekt „münster.land.leben“. Ziel des Teilvorhabens ist es, durch digitale Innovationen u. a. die Gesundheitsversorgung im Münsterland zu verbessern. Mithilfe einer App („Dorfgeschnatter“) können die Bewohner des Dorfes Ellewick-Crosewick das Dorfleben organisieren und u. a. Problemstellungen aus dem Gesundheitsbereich lösen. Danach ging es direkt in den intersektoralen Austausch: Im Fokus der Kleingruppenarbeit stand die Erarbeitung von konkreten Lösungsprototypen für drei zentrale Herausforderungen der Region: Die medizinische Versorgung in den vier Kommunen soll u. a. durch die Etablierung eines „(Regionalen) Kümmerers“ langfristig gestärkt werden. Der „Kümmerer“ soll zukünftig fester Ansprechpartner für Ärzt:innen und medizinische Fachangestellte sein, ihnen für alle Belange zur Seite stehen, sich aktiv um die Akquise von Nachwuchsmediziner:innen kümmern und die Vernetzung der medizinischen Akteur:innen in der Region fördern. Ziel der Entwicklung eines ganzheitlichen „Standortmarketingkonzeptes“ ist es, die Wahrnehmung der vier Kommunen als attraktive Lebens- und Arbeitsregion („Gesund leben am Teuto“) nach innen und außen zu verbessern, um Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen für eine Neuansiedelung zu gewinnen und bereits angesiedelte Fachkräfte in der Region zu halten. Die Implementierung einer „Kommunikationsplattform“ für Gesundheitsakteur:innen aus der Region soll in Zukunft dabei unterstützen, die sehr gute digitale Infrastruktur in den vier Kommunen effektiver zu nutzen. Ziel der digitalen Plattform ist es den Austausch sowie die Zusammenarbeit der beteiligten Akteur:innen zu fördern und zu verbessern. Die erarbeiteten Lösungsprototypen wurden anschließend im Plenum vorgestellt und diskutiert und die Teilnehmenden erhielten die Gelegenheit für Fragen und Feedback.
Lösungen gemeinsam zur Realität werden lassen
Abschließend ließ Maren Bastos, Projektmanagerin der Gesundheitsregion Münsterland, die bereits erreichten Ergebnisse der vergangenen Monate Revue passieren und gab einen Ausblick in die Zukunft: „Auf dem Weg zur Stärkung der kommunalen Gesundheitsversorgung sind wir bereits weit vorangekommen. Gemeinsam haben wir die Ausgangslage analysiert, zentrale Herausforderungen der medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Versorgung identifiziert, neue Ansätze zur Lösung dieser Herausforderungen gesammelt und für ausgewählte Ideen konkrete Prototypen erarbeitet. Jetzt liegt es in ihrer Hand, die Lösungen eigenverantwortlich in der Praxis umzusetzen und entsprechende Strukturen nachhaltig zu verankern.“ Aufbauend auf den Ergebnissen der Datenanalyse und der Workshops wird das Projektteam den vier Kommunen die verschiedenen Lösungsansätze in Form einer praktischen Handlungsempfehlung zur Verfügung stellen. Interessierten werden die erarbeiteten Maßnahmen in Kürze auf der Plattform www.gesundheitsregion-muensterland.de zur Verfügung gestellt.
Bild 2: Workshop-Location: Kulturhaus Tecklenburg
Bild 3: Kleingruppenarbeit zur Konkretisierung der verschiedenen Lösungsansätze (hier: Regionaler Kümmerer)
Bild 4: Kleingruppenarbeit zur Konkretisierung der verschiedenen Lösungsansätze (hier: Kommunikationsplattform)