Insbesondere ländlich geprägte Regionen stehen vor der großen Herausforderung, die Gesundheitsversorgung langfristig sicherzustellen und kontinuierlich zu verbessern. Der Fachkräftemangel im medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Bereich ist bereits heute deutlich spürbar.
Der demografische Wandel, der Anstieg der Pflegebedürftigkeit und die fehlende Attraktivität von Pflegeberufen verschärfen die Situation
in Zukunft weiter. Viele im Münsterland ansässigen Mediziner sind in einem Alter, in dem sie bald ihre Praxis abgeben und es fehlt schlicht der Nachwuchs.
Für die Attraktivität unserer Region ist eine gute gesundheitliche Versorgung essenziell. Hier setzt das Projekt KommKom an: Die Plattform Gesundheitsregion Münsterland will kommunale Versorgungskompetenzen im Bereich der ärztlichen, pflegerischen und therapeutischen Versorgung bündeln, neue Lösungswege aufzeigen und langfristig die gesundheitliche Infrastruktur als unabdingbaren Standortfaktor stärken.
Das Projekt „Plattform Gesundheitsregion Münsterland – Kommunale Versorgungskompetenz stärken“ wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) gefördert.
Erstellung von statistischen Prognosen und Bevölkerungspyramiden zur Vorhersage der Versorgungsbedarfe in den Sektoren Medizin, Pflege und Therapie in den nächsten Jahrzehnten.
Entwicklung von konkreten Lösungsansätzen für die kommunale Fachkräfteproblematik im Rahmen von je drei Workshops – gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern (Kommunen, Akteure aus dem Gesundheitswesen, KMU).
Umsetzung und Evaluation der entwickelten Marketingmaßnahmen in Rheine als erste Modellkommune & Projektlabor.
Bereitstellung der erarbeiteten Lösungsansätze in Form von Handlungsempfehlungen und einer Marketingtoolbox auf der zentralen Plattform www.gesundheitsregion-muensterland.de.
Projektlead:
Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V.
Das Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der die Kompetenzen im Bereich der Gesundheitsversorgung im Münsterland bündelt und vernetzt. Die mehr als 50 Mitglieder des Vereins kommen aus allen Bereichen, von Forschung, Versorgung und Wirtschaft und sind entlang der Wertschöpfungskette aufgestellt. Durch unterschiedliche Veranstaltungsformate, Fördermittelakquise, Unterstützung bei der Partnersuche sowie Programm- und Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit wird eine gemeinsame Basis zur Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern geschaffen, die weit über die Grenzen des Münsterlandes hinausgeht.
Das Netzwerk Gesundheitswirtschaft Münsterland e.V. koordiniert in seiner Funktion als Projektleitung das gesamte Verbundprojekt. Der Verein managt die gesamte Projektadministration, die inhaltliche Zusammenarbeit zwischen den Partnern und ist sowohl für die Durchführung der Workshops als auch für die Evaluation des Projekts verantwortlich.
Praxislabor Rheine:
EWG Rheine
Die EWG Rheine ist als Tochterunternehmen der Stadt Rheine die erste Adresse für Investoren und Unternehmen. Als Botschafter der Stadt macht sie die Qualitäten des Wirtschaftsstandortes bekannt und als Partner der Wirtschaft unterstützt sie Unternehmen bei ihrer Ansiedlung und Weiterentwicklung.
Im Projekt nehmen die EWG Rheine und Rheine als erste Modellkommune eine Vorreiterrolle ein. Hier wird prototypisch ein Gesamtkonzept inkl. einer eigenständigen Kampagne entwickelt, welche auf die Plattform „Gesundheitsregion Münsterland“ aufsetzt. Die gemeinsam mit den Akteuren entwickelten Lösungsansätze und Marketingmaßnahmen werden vor Ort erprobt und evaluiert.
Wissenschaftliche Begleitung:
FH Münster
Die FH Münster zählt mit über 15.000 Studierenden zu den größten Fachhochschulen des Landes und bietet über 70 Studiengänge in den Bereichen Ingenieurwesen, Wirtschaft, Gestaltung sowie Sozial- und Gesundheitswesen an. Der Fachbereich Gesundheit wurde 1994 gegründet, um eine Antwort auf die Gestaltung einer neuen, qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung durch die Gesundheitsberufe geben zu können.
Im Projekt Gesundheitsregion Münsterland verantwortet die FH Münster die Durchführung der Datenanalyse. Die Aufbereitung von Bedarfsplanungsdaten dient zur Unterstützung der Entwicklung der Handlungsempfehlungen in den Modellkommunen. Im Vordergrund des Arbeitspaketes Datenenalyse steht die Erstellung und Nutzung methodischer Vorlagen, auf Basis derer die gesundheitliche Versorgungssituation in den Modellkommunen dargestellt werden kann.