Hausärzte für Oelde und Lösungen für Nachwuchssorgen

2. Workshop in Oelde
AllgemeinesOeldeVeranstaltung

Oelde – beim zweiten Workshop des Projekts „Plattform Gesundheitsregion Münsterland – Kommunale Versorgungskompetenz stärken“ (kurz: KommKom) wurden am 17. August wieder die Köpfe zusammengesteckt um die gesundheitliche Versorgung der Kommune zu sichern. Dazu trafen sich die Akteur:innen im Drostenhof und wurden dort vom Projektteam aus Münster empfangen.

Während im vorangegangenen Workshop die einzelnen Herausforderungen im Bereich der Pflege, Therapie und Medizin identifiziert wurden, ging es nun darum erste Lösungsansätze zu finden. Die leiten sich aus den geclusterten Ergebnissen des ersten Workshops ab. Dabei kamen Themenschwerpunkte wie Mobilität, ein drohender Mangel bei Hausärzten und Imageprobleme von Pflege- und Therapieberufen zu Tage.

Wie kommen die Hausärzte von morgen nach Oelde?

Eine besondere Herausforderung für die Stadt Oelde bahnt sich bei der Versorgungslage von Allgemeinmedizinern an. Da 11 von 17 der Mediziner:innen bereits über 60 ist und ein Teil davon bereits über 70 Jahre alt, ist eine schnelle Lösung gefragt um Kassensitze möglichst ohne lange Übergangszeiten zu besetzen. In anderen Kommunen Deutschlands ist dies bereits schon Realität und die Problematik wird aus verschiedenen Richtungen verstärkt. So haben die, oft älteren, Ärzte häufig große Anstrengungen vor sich um eine:n Nachfolger:in zu finden. Eine Aufgabe, mit der sie sich zum ersten Mal auseinandersetzen müssen und nicht immer von Erfolg gekürt ist. Denn junge Mediziner:innen müssen zunächst davon überzeugt werden überhaupt in ländlichen Regionen praktizieren zu wollen.

So gilt es in den Projektworkshops Lösungen für diese Herausforderungen zu finden und der Verwaltung klare Lösungswege aufzuzeigen. Dazu gehören beispielsweise die Förderung von medizinischen Versorgungszentren, eine gute Infrastruktur für die Telematik (Stichwort: Breitband) und weiche Standortfaktoren, wie passender Wohnraum.

Weitere Lösungsansätze sind im Bereich des Fachkräftenachwuchses gefragt. Ob (Physio-)Therapeuten, Pflegefachkräfte oder MFAs – es fehlt an Auszubildenden und ausgebildeten Fachkräften in der Region. Hier könnten gemeinsame Aktionen von Schulen, Praxen und Kommune dafür sorgen, dass das zu Unrecht schlechte Image dieser Berufe aufgebessert wird. Die Bereitschaft zu handeln ist bei allen Akteuren hoch, da die Situation schon länger problematisch ist und auch im Handwerk bekannt ist.

Ausblick und weitere Lösungswege in den Workshops

Bei der Arbeit mit den Akteure in der Region wurde die Methode des Design Thinking angewandt. Kleinschrittig will man so kreative Lösungen für scheinbar unlösbare Probleme finden und später auch umsetzen. Dabei ist es wichtig, dass auch kleine Ideen zu einer großen Lösung beitragen können und deshalb werden die Ergebnisse der Workshops aufwändig vom Projektteam zusammengetragen und ausgwertet. Beim dritten und finalen Termin gilt es dann konkrete Ansätze zu formulieren, mit denen die Akteure sofort starten können. Dieser findet voraussichtlich am 19. Oktober statt. Interessierte Akteure aus dem Gesundheitswesen können sich dazu gerne unter anmelden.

Interessierten werden die erarbeiteten Maßnahmen später auf der Plattform www.gesundheitsregion-muensterland.de zur Verfügung gestellt.